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ticktack magazin No2

www.pinkribbon-magazine.de 4 TickTack 02-2011 gestalten sprich miT mir Frisch verliebt fällt es leicht, über Gefühle zu reden: Alles ist neu, jeder will möglichst viel vom anderen erfahren. Aber wie können Partner auch in schwierigen Situationen darüber sprechen, was in ihnen vorgeht, zum Beispiel, wenn einer der beiden schwer erkrankt? Der Kölner Diplom- Psychologe und Paartherapeut Peter Wattler-Kugler gibt Antworten. Eine schwere Diagnose macht nicht nur dem Erkrankten Angst, sondern auch seinem Lebensgefährten.Wie kann ein Paar damit umgehen? Der erste Schritt ist, die Diagnose nicht zu verschweigen – nicht alle Paare reden offen miteinander, etwa aus Angst, für den anderen nicht mehr attraktiv zu sein. Auf das Erschrecken folgt meist Fassungslosigkeit, aber auch Gefühle wie Scham,Trauer, Ärger und Wut. Wie kann sich der gesunde Partner in so einer Situation verhalten? Er kann zuhören.Vielen fällt es schwer, das auszuhalten. Gefühle lassen sich leicht verdrängen, indem man sich in Aktivität flüchtet. Wenn eine Diagnose zum Beispiel eine schnelle Entscheidung erfordert, kann es sein, dass der Partner sich über sämtliche Therapien und Alternativen infor- miert, dazu noch den Rat anderer Betroffener einholt, statt sich seinem Partner zuzuwenden. Wie steht es mit den eigenen Gefühlen? Ein Paar besteht aus Individuen, deren Emotionen nicht identisch sind. Es wäre falsch, wenn einer der Partner seine Gefühle auf den anderen überträgt. Damit kann er ihn leicht in eine passive Rolle drängen. Das widerspricht einem partnerschaftlichen Miteinander. Zur Bewältigung einer Krankheit kommt es darauf an, den anderen zu begleiten – ihn nicht korrigieren oder bevormunden zu wollen. Wie lässt sich das vermeiden? Jeder Mensch bewältigt eine Krankheit auf unterschiedliche Art, je nach- dem, welche Strategien er gelernt hat. Manche lassen sich fallen, andere planen jeden Schritt durch. Partner neigen dazu, diese Reaktionen zu bewerten, zum Beispiel „Du überlässt alles den anderen, weil du dich vor Entscheidungen scheust.“ Er sollte zur Seite stehen, aber auch seine Belastungsgrenze deutlich machen. Der Partner kann keinen Psychothe- rapeuten ersetzen. TW www.paarcoaching-koeln.de Foto:detailblick-Fotolia