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ticktack magazin No2

TickTack 02-2011 45 www.pinkribbon-magazine.de wahrnehmen Das Langzeitstillen erleichtern Das schweizer Unternehmen Medela hat einen Sauger entwickelt, der es Müttern einfacher machen soll, das Stillen an der Brust mit dem Füttern abgepumpter Muttermilch zu kombinieren. Medela will damit das Langzeitstillen fördern. Der positiven Begleiteffekt: Langzeitstillen senkt das Brustkrebsrisiko. Medela liegt dieses Thema so sehr am Herzen, dass es zudem die Kampagne Pink Ribbon Deutschland 2011 als Hauptsponsor unterstützt. Trinken an der Brust anders. Besonders in den ersten Lebenswochen, wenn sich das Stillen noch nicht gut eingespielt hat, kann der Wech- sel zwischen Brust und Flasche verwirrend für das Baby sein, da es sein natürliches Trinkver- halten, das es an der Brust gelernt hat, nicht am Sauger anwenden kann. Mit „Calma“ hat Medela einen Sauger entwickelt, dessen Mechanismus stärker an das natürliche Saugverhalten angelehnt ist. Auf der Leitmesse der Baby- und Kleinkinderausstattungsbranche „Kind und Jugend“ hat Medela dafür in der Ka- tegorie „World of Baby Care“ den Innovations- preis 2011 verliehen bekommen. Muttermilch ist für ein Baby nicht nur die na- türlichste Ernährung, sondern auch die ge- sündeste. Das Stillen kann in einem gewissen Rahmen Allergien vorbeugen und wird daher von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Außerdem bekommen Babys über die Muttermilch nicht nur alle wichtigen Nähr- stoffe, sondern auch Antikörper aus dem Blut der Mutter, die ihnen im Kampf gegen Erre- ger helfen. Gleichzeitig hat das Stillen positive Effekte für die Mutter: Langzeitstillen beugt ver- schiedenen Brustkrebs-Formen vor und gilt als Schutz vor Knochenschwund (Osteoporose). Innovationspreis für Milchsauger Bei Medela sind Produkte zur Stillförderung ein wichtiger Unternehmensbereich. Manuel- le und elektronische Milchpumpen sollen den natürlichen Saugrhythmus des Säuglings nach- ahmen und dadurch zu einem besseren Milch- fluss führen. Das hilft der Mutter beim Abpum- pen.Als kritisch galt bislang jedoch der Wechsel zwischen Brust und Flasche fürs Baby, da der Milchfluss über den Sauger anders funktioniert als an der Mutterbrust. An der Mutterbrust muss sich ein Baby anstrengen, damit die Milch fließt, bei herkömmlichen Saugern tropft die Milch meist von alleine heraus. Das führt üb- rigens dazu, dass ein Säugling sich leicht ver- schluckt, wenn er eine Pause einlegen will, denn die Milch fließt in der Regel weiter. Das ist beim Annäherung an das natürliche Trinken Wie genau trinkt ein Baby? Diese Frage mussten die Mitarbeiter von Medelas For- schungsabteilung beantworten, ehe sie einen entsprechenden Sauger entwickeln konnten. Ultraschalluntersuchungen haben ihnen dabei geholfen, die speziellen Auf- und Abbewegung der Zunge zu erkennen, mit deren Hilfe der Säugling den Milchfluss kontrolliert. Dabei stell- te sich heraus, dass der Aufbau eines Vakuums eine entscheidende Rolle beim Stillen an der Brust spielt, denn nur wenn durch das Baby ein Vakuum aufgebaut wird, fließt auch die Milch. Der Sauger „Calma“ verfügt nun über ein Sys- tem, das verhindert, dass Milch austritt, wenn die Flasche kopfüber gehalten wird. Der Milch- fluss wird somit allein durch das trinkende Baby reguliert – und soll auf diese Weise dem Saug- verhalten an der Brust stärker angeglichen sein. „Das Baby kann in seinem individuellen Rhyth- mus an Calma trinken und seine Kombination aus Saugen, Schlucken, Atmen und Pausieren beibehalten“,sagt Marketingleiterin Heidi Modl- mayr. Der Wechsel zwischen Flasche und Brust solle dem Baby auf diese Weise so einfach wie möglich gemacht werden. „Wir hoffen, den Müttern auf diese Weise das Langzeitstillen zu erleichtern“, sagt Modlmayr. NL www.medela.com Langzeitstillen und Brustkrebs DasThema Brustkrebsvorsorge durch Stilldauer beschäftigt die Wissenschaft schon länger. Forscher des Cancer Research UK in Oxford hatten beispielsweise 47 Studien ausgewertet, an denen insgesamt 50.302 Patientinnen mit Brustkrebs und noch einmal fast doppelt so viele gesunde Frauen beteiligt waren. Das Ergebnis: Statistisch gesehen sinke das Brustkrebsrisiko um 4,3 Prozent pro zwölfmonatiger Stilldauer. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat gemein- sam mit den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Kiel eine weitere Studie erstellt, an der mehr als 2.000 Frauen teilnahmen. Hier waren die Ergebnisse noch deutlicher: Bei einer Gesamt- stillzeit von sieben bis zwölf Monaten verringerte sich das Brustkrebsrisiko der untersuchten Frauen um 14 Prozent. Es sank weiter, je länger die Frauen stillten.