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Im Gespräch mit Natascha Zenig - Make-up Artistin, Bodypainterin, Special Effects Fachfrau

Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Natascha Zenig: Schon von Kindesbeinen an war ich kreativ und handwerklich sehr geschickt und habe es geliebt, mit meinen Händen zu arbeiten. Den finalen Impuls zu meiner Berufswahl gab mir allerdings meine Mutter. Sie arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre als Make-up Artistin, aber erst als sie mich eines Tages darum bat, sie zu einem Bodypainting Festival mit Airbrush-Workshop zu begleiten, entdeckte ich meine Liebe zum Airbrushen und zum Bodypainten. Diese Art der künstlerischen Freiheit war mir bis bis dahin einfach fremd – und plötzlich eröffneten sich mir riesige Möglichkeiten. Als ich dann noch den Film „Pans Labyrinth“ sah, war mir klar, dass ich Special Effects Make-up zu meinem Beruf machen wollte. Ich muss gestehen, ich tue mich selber immer etwas schwer, wenn mich jemand zu meinem Beruf befragt, denn ich sehe jede meiner Fähigkeiten als eigenständigen Beruf an. In meinen Augen habe ich also mehrere Berufe – und ich liebe sie alle gleichermaßen. Egal ob Bodypainting am Menschen oder am Tier, Make-up (von Beauty bis hin zum Extreme-Make-up), Special Effects, Modellieren und Formenbau … ich möchte keines davon missen!

Was gefällt dir denn besonders an dem, was du tust?
Auf jeden Fall diese Vielschichtigkeit, die Abwechslung und die tägliche Möglichkeit, mich künstlerisch zu entfalten. Heute ein Beauty Make-up, morgen ein Bodypainting oder Schwangerschaftsbauch-Painting, übermorgen wieder Special Effects und Make-up für einen Film oder TV-Spot  – ich liebe diese Vielfalt und bin ausgesprochen dankbar für die stets neuen Herausforderungen, die sich mir bieten.

Du arbeitest sowohl im Fernseh- als auch im Fotobereich. Gibt es dabei Unterschiede?
Beide Bereiche haben ihre Vorzüge! Einerseits liebe ich es etwas extrem Aufwändiges für ein Fotoshooting zu kreieren, welches in Kombination mit dem professionellen Auge und Können des Fotografens ein Kunstwerk ergibt. In unserer schnelllebigen Zeit ist ein kurzer Moment des Innehalten und Staunens sehr kostbar. Und eine gekonnte Inszenierung eines Sujets erzeugt genau solch einen Moment. Auf der anderen Seite arbeite ich aber auch sehr gerne mit anderen Abteilungen zusammen und genieße das aufregende Leben am Filmset. Ich darf in dem Zusammenhang immer wieder erleben, dass erst das perfekte Zusammenspiel jedes noch so kleinen Rädchens das große Werk zum Laufen bringt.

Du hast dich spontan bereit erklärt, unsere Kampagne zu unterstützen. Warum?
Das Thema Brustkrebs berührt mich selbst sehr, denn in meinem privaten Umfeld ist es leider immer wieder ein Thema. Ich habe eine sehr liebe Freundin an diese unfaire Krankheit verloren und auch jetzt gerade kämpft eine andere Freundin von mir gegen den Krebs an. Meine Mutter arbeitet als Pigmentistin, das ist Permanent Make-up, mit Hauptaugenmerk auf Paramedic. Im Zuge dessen steht sie sehr oft in Kontakt mit Frauen, welche mit Brustkrebs diagnostiziert wurden. Durch sie durfte ich erfahren, wie wichtig und notwendig eine gute Aufklärung ist und wieviele Frauen von der Krankheit betroffen sind. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass ich für diese tolle Kampagne angefragt wurde und ich somit auch meinen Beitrag zu diesem sehr wichtigen und leider oft vernachlässigten Thema leisten kann.

Was hoffst du wird diese Kampagne bewirken?
Mit Miriam Höller im Team haben wir eine beeindruckende Powerfrau als Testimonial, die bewiesen hat, dass Du niemals aufgeben darfst – egal wie schlimm es Dich trifft. Auch wenn nur eine einzige Frau auf dieser Welt anfängt, sich motiviert durch die Kampagne monatlich selbst zu checken, dann war es schon den ganzen Einsatz wert. Es ist mir vollauf bewusst, dass Brustkrebs kein angenehmes Thema ist und die Menschen dazu neigen, so etwas lieber auszublenden. Aber genau das sollten wir Frauen eben nicht tun! Denn die Gefahr ist einfach zu groß, eine Erkrankung zu spät zu bemerken.


Natascha Zenig BodyArt