Ich bin Nicole und ich bin Ende 2019 mit 33 Jahren an triple-negativem Brustkrebs erkrankt.

Wir machen nie Selfies, aber am Tag der ersten Chemotherapie haben wir welche gemacht - und ich finde, sie gehören zu den schönsten Familienbildern.

Unser damals 14 Monate alter Sohn hat dafür gesorgt, dass wir ganz normal weitermachen und nicht den Mut verlieren. Er hat mich gezwungen aufzustehen, keine negativen Gedanken zuzulassen und das Schicksal mit großer Dankbarkeit und Leichtigkeit anzunehmen.

Die Pandemie Anfang 2020 stellte nicht nur meine behandelnden Ärzte, sondern auch uns als Familie, vor eine großen Herausforderung.

Aber generell ist eine Krebserkrankung eine Herausforderung, auch für die Beziehung. Ich weiß, wie sehr die Diagnose meinen Mann getroffen hat. Vermutlich mehr als mich selbst. Dennoch hat er mich mit seinem starken Optimismus angesteckt und mir immer das Gefühl gegeben, ich bleibe seine Nici.

Und wenn der Krebs uns zunächst einen Strich durch unsere weitere Familienplanung machen wollte, traf uns schon rasch das Glück gleich doppelt – ein Jahr nach erfolgreich überstandener Therapie haben wir auf natürlichem Wege Zwillingsmädchen bekommen.

Krebs ist definitiv eine Familiendiagnose, welche einen ein Leben lang begleiten wird. Aber wir sind uns einig, wenn der Krebs wiederkommen sollte, machen wir alles genauso wie damals - wenn nicht sogar noch besser.