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Brustkrebs-Früherkennung

Das Sterberisiko senken

Die Überlebensrate bei Brustkrebs beträgt 83 Prozent, bezogen auf 10 Jahre. Die Früherkennung und die damit einhergehende Behandlungsmöglichkeit der Krankheit tragen zu einer möglichen Heilung bei. Da bei einer frühen Erkennung in der Regel weniger aggressive Methoden eingesetzt werden müssen, kann die Lebensqualität während der Behandlung deutlich gesteigert sein. Insgesamt kann Früherkennung bewirken, dass weniger Frauen an ihrer Erkrankung sterben.

Vorsorge als Selbstfürsorge

Es gibt keine pauschale Richtlinie zur Vorsorge – wie sie mit Untersuchungen im Bereich der Früherkennung umgeht, entscheidet jede Frau für sich. Außerdem gilt: Keine Maßnahme kann allein eine hundertprozentige Sicherheit geben. Vielmehr geht es uns darum, Frauen zu ermutigen, einen achtsamen Umgang mit sich selbst zu pflegen und mögliche Veränderungen wahr- und ernstzunehmen, ohne in Angst zu verfallen.

breastcare App

Als Unterstützung haben wir die kostenlose breastcare App entwickelt, die unter anderem mit einer Erläuterung zur Selbstabtastung, Erinnerungen zum individuell richtigen Zeitpunkt, Tipps für einen gesunden Lebensstil, Kontakten zu Fachstellen und vielen weiteren Informationen eine Hilfestellung zur individuellen Vorsorge bietet. 
Hier erfahren Sie mehr über die breastcare App.

Überprüfung des Verdachts

Übrigens: Mit keiner Untersuchungsmethode kann erkannt werden, ob eine Veränderung letztlich gut- oder bösartig ist. Hierzu bedarf es immer einer Gewebeentnahme (Biopsie). Wichtig zu wissen ist auch, dass Untersuchungen in manchen Fällen falsche Ergebnisse liefern können und somit ein Verdachtsmoment entstehen kann, obwohl die Frau gar nicht erkrankt ist.

Nachfolgende Möglichkeiten der Brustkrebs-Früherkennung sollten Sie kennen:

Das Kennenlernen und die Wahrnehmung der eigenen Brust sind ein wirkungsvoller Baustein bei der Früherkennung von Brustkrebs. Außerdem ist die Selbstabtastung die einzige Früherkennungsmöglichkeit, die Sie selbstständig Zuhause durchführen können. Bemerkenswert ist, dass etwa 80 Prozent der Mammakarzinome entdeckt werden, weil die Frauen selbst Veränderungen in ihrer Brust feststellen.

Eine Veränderung bedeutet nicht direkt Brustkrebs: Auch Zysten können beispielsweise die Ursache für eine Auffälligkeit sein. Trotzdem sollten Veränderungen immer mit einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.

Auf folgende Merkmale sollten Sie achten:

• Schmerzen an einer Stelle der Brust

• Knötchen in der Achselhöhle oder der Brust

• Anschwellen der Haut oder Entstehung von Cellulite im Bindegewebe der Brust

• Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze

• Veränderungen der Brustwarze

• Veränderung der Größe der Brust

• Beim Heben der Arme verformt oder bewegt sich eine Brust anders als die andere

• Hautrötungen (teils aussehend wie Schorf), die nicht abklingen

Der ideale Zeitpunkt für die Selbstabtastung ist zum Ende der Regelblutung bzw. in der ersten Woche nach dem Zyklus. Zu diesem Zeitpunkt ist das Brustgewebe weicher und weniger druckempfindlich. Nach den Wechseljahren ist der Zeitpunkt beliebig, da sich das Gewebe nicht mehr so stark verändert. Wenn Sie Hormone einnehmen, kann das Gewebe dichter werden und somit eine Beurteilung erschweren. 

Wichtig ist eine Regelmäßigkeit: Bei einer Abtastung mindestens einmal im Monat ist schon nach kurzer Zeit die Wahrnehmung deutlich gesteigert. Zur Unterstützung der Selbstabtastung haben wir die breastcare App entwickelt. Durch einen Zykluskalender wird monatlich der für Sie ideale Zeitpunkt zur Selbstabtastung ermittelt und die App erinnert Sie an den Check.

Hier erfahren Sie mehr über die breastcare App.

In der App erhalten Sie außerdem konkrete Tipps, wie Sie Ihre Brust am besten selbst abtasten können.

Die ärztliche Tastuntersuchung ist vorgesehen für Frauen ab 30 Jahren. Einmal jährlich werden dabei vom Arzt oder der Ärztin die Brüste sowie die Lymphknoten in den Achselhöhlen abgetastet und mögliche Auffälligkeiten der Größe, Form oder der Hautstruktur und der Brustwarzen geklärt.

Die Teilnahme an den regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen ist freiwillig. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Die Leistungen können von Patientin zu Patientin und möglicherweise auch unter den verschiedenen Krankenkassen variieren. Bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sollten Sie daher erfragen, welche Leistungen von der Krankenkasse übernommen werden und inwiefern auch Untersuchungen außerhalb der Kassenleistungen möglich sind. 

Tastuntersuchung durch eine MTU (Medizinisch Taktile Untersucherin,  Discovering Hands®):
Statt wie üblich bei einem Gynäkologen bzw. einer Gynäkologin können Sie die Tastuntersuchung auch in Form der Taktilographie durchführen lassen. Dabei tasten ausgebildete sehbehinderte Medizinisch Taktile Untersucherinnen (MTU) Ihre Brust ab – durch den überragend ausgeprägten Tastsinn blinder und sehbehinderter Menschen können dabei bereits sehr kleine Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten im Brustgewebe entdeckt werden. Die Taktile Brustuntersuchung dauert wischen 30 und 60 Minuten. Die MTU orientiert sich mit Hilfe von Klebestreifen an der Brust und tastet diese nach einem standardisierten Verfahren in allen Gewebetiefen systematisch ab. Die Untersuchung findet unter ärztlicher Verantwortung statt; das Ergebnis bespricht Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin direkt im Anschluss mit Ihnen.

Um mehr über die Taktile Brustuntersuchung zu erfahren und teilnehmende Arztpraxen kennenzulernen, schauen Sie gerne auf der Website von discovering hands vorbei: www.discovering-hands.de

Bei der Sonographie werden kurze Schallwellenimpulse durch die Haut gesendet. Gewebeanteile mit unterschiedlicher Dichte reflektieren diese Impulse unterschiedlich stark, entsprechend farblich abgegrenzt werden diese dann auf dem Ultraschallbild dargestellt. Die meisten Gewebeschichten werden in verschiedene Grautöne umgewandelt. Auffälligkeiten wie etwa Zysten oder Knoten können durch diese Methode oft problemlos identifiziert werden.

Die Sonographie kommt deshalb vor allem bei unklaren Tast- oder Mammographiebefunden zum Einsatz. Als alleinige Untersuchungsmethode eignet sie sich jedoch nicht. Vor allem auch bei jungen Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe oder Frauen mit Brustimplantaten liefert die Sonographie wertvolle Einblicke. Die Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei. Da keine Röntgenstrahlung zum Einsatz kommt, kann das Verfahren ohne Risiko durchgeführt werden.

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, bei der bereits sehr kleine, noch nicht zu ertastende Knötchen oder sogenannter Mikrokalk (ein Vorstadium von Brustkrebs) erkannt werden können. Die Mammographie wird im Stehen durchgeführt. Dabei werden die Brüste kurz zwischen zwei Plexiglasplatten gepresst, was für einige Frauen etwas unangenehm oder schmerzhaft ist. Von vorne sowie von der Seite werden dabei Röntgenaufnahmen erstellt.

Die Mammographie wird angewandt, um Auffälligkeiten bei der ärztlichen Tastuntersuchung abzuklären. Vor allem bei jüngeren Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe ist diese Methode jedoch nicht so wirksam wie die Sonographie – Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Sie über die für Sie passende Untersuchung aufklären.

Unabhängig von Symptomen wird diese Methode im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms bundesweit Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre als Vorsorgeuntersuchung angeboten. Diese erfolgt zusätzlich zur ärztlichen Tastuntersuchung und wird in der Regel von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Die MRT-Untersuchung kommt bei der Vorsorge vor allem in Sonderfällen zum Einsatz: so etwa bei Frauen mit einem erhöhten familiären Risiko, mit Brustimplantaten oder bei unklaren Befunden der Mammographie- oder Sonographieuntersuchung. Bei Frauen, die bereits früher einmal an Brustkrebs erkrankt waren, kann diese Methode dank ihrer Präzision eingesetzt werden, um eine vorliegende Vermutung eines zurückgekehrten Tumors zu klären. 

Bei der etwa 30-minütigen Untersuchung liegt die Frau in Bauchlage in einer Kernspinröhre, in der ein starkes Magnetfeld erzeugt wird, um die verschiedenen Schichten des Körpers bildlich darzustellen. In der Regel kommt dabei ein Kontrastmittel zum Einsatz, das intravenös verabreicht wird. 

Bei einer MRT-Untersuchung der Brust können bereits sehr kleine Mammakarzinome und Tumorvorstufen oder Tumore der Drüsenläppchen erkannt werden. Als alleinige Vorsorgeuntersuchung ist diese Methode noch nicht im Einsatz.