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Katrin Klapper

Eine unschöne Trennung/Scheidung (2015) nach 20 Jahren, ein dadurch bedingter Umzug (2018) in einen anderen Ort ... und dann im August 2019 die Diagnose Brustkrebs.

Shit happens – oder: Es ist wie es ist.

Ich ertastete den Knoten im Juli 2019, kurz nach meinem 45. Geburtstag, in der rechten Brust. Dann wurde das übliche Prozedere durchgeführt: Mammographie (allerdings wurde hier kein Knoten entdeckt), Ultraschall (da war der Knoten zu sehen), Stanzbiopsie. Ergebnis: Invasives Mammakarzinom (NST) mit lobulärem Wachstum; dass Positive an der Sache: ein Hormonrezeptor positiver Krebs. Mein erster Gedanke damals war: „Na super, mieses Karma, war ja klar! Alleinerziehend mit drei noch jungen Kindern (9, 11 und 14), in einer neuen Wohnsituation mit relativ frischer Partnerschaft ... Ok, jetzt erstmal eins nach dem anderen.“ Für mich selber war die Diagnose gar nicht so schlimm; viel schlimmer empfand ich es, wie es mein Umfeld, meine Familie, mein Partner auffassen würden.

Für mich gab es auf Grund der familiären Vorbelastung (zwei Frauen an Brustkrebs verstorben, eine an Eierstockkrebs) nur eine Option: einen Rundumschlag (die subkutane Mastektomie beider Brüste und die Entfernung der Eierstöcke). Nach dem Gespräch im Brustzentrum fuhr ich zunächst mit meinem Partner und 4 Kindern (Patchwork) in den Sommerurlaub, genoss diesen trotz der Gegebenheiten, klärte dort meine Kinder in Ruhe auf und hatte so genügend Zeit, um mich ihren Fragen dazu zu widmen. Im Anschluss ging es los: Entfernung der Brust mit Sofortwiederaufbau mit Prothese; dabei wurde festgestellt, dass der Sentinel auch schon befallen war; hätte ja auch mal gut verlaufen können … aber: shit happens. Inzwischen habe ich die Chemo hinter mir, habe mit diversen Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt und trotzdem nie die Lebensfreude verloren.

Was ich eigentlich allen Frauen hier mitgeben will:

Lasst dem Krebs nicht zu viel Raum in eurem Leben! Es ist wie es ist – und Frau sollte das Beste daraus machen. Es ist nicht immer leicht, doch wenn man das Positive aus der Sache ziehen kann, dann kommt man leichter durchs Leben. Die Erkrankung als solche zeigt einem durchaus andere, vielleicht verloren gegangene Perspektiven auf das Leben; bin ich noch auf dem richtigen Weg, hält mein Partner zu mir, wie halten die Freunde zu einem, man gewinnt neue Freunde, man erlangt wieder mehr Blick auf das Wesentliche…auf einen selbst!

Ich persönlich habe nicht wirklich mit der Veränderung meiner äußerlichen Erscheinung gehadert und habe mich bewusst gegen eine Perücke entschieden. Unterschiedlichste Völker tragen/trugen Kriegsbemalung oder schmücken sich zu diversen Anlässen mit Federn etc., meine Kriegsuniform gegen den Krebs ist eben die Glatze☺. Geht nicht zu hart mit euch ins Gericht, sondern sucht euch die positiven Aspekte heraus. Und vergesst eure Lieben nicht, denn die leiden auch mit!

Was sich für mich ändern muss: Ich werde für mich mehr Zeit einplanen, mich beruflich anders aufstellen müssen, die Ernährung muss sich ändern … ich muss mich ändern (und DAS wird der schwierigste Part!).